Orkanartige Stürme sorgten für Feuerwehreinsätze in der Samtgemeinde Wathlingen
Nienhagen. Durch die orkanartigen Stürme am Samstag, den 10. Januar 2015, mussten die Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr der Samtgemeinde Wathlingen zu drei Einsätzen ausrücken.
Um 14:41 Uhr wurde die Ortsfeuerwehr Nienhagen zu einem auf der Fahrbahn liegenden Baum auf die Elwerathstraße in Richtung Ehlershausen alarmiert. Umgehend rückten zwei Fahrzeuge und insgesamt 18 Feuerwehrleute aus. Vor Ort wurde die Einsatzstelle abgesichert, der Baum zersägt und anschließend zur Seite geräumt. Nach ca. 30 Minuten waren die Einsatzkräfte wieder eingerückt. Der nächste Einsatz ließ aber nicht lange auf sich warten.
Um 15:25 Uhr gab es den nächsten unwetterbedingten Alarm. An der Grundschule in der Dorfstraße in Nienhagen haben sich Teile der Giebelfassade gelöst und sind heruntergefallen. Glücklicherweise sind zu diesem Zeitpunkt keine Personen in diesem Bereich anwesend gewesen, so dass auch niemand verletzt wurde. Insgesamt rückten zu diesem Einsatz 22 Nienhäger Feuerwehrleute mit drei Fahrzeugen aus und sperrten den Einsatzbereich großräumig ab. Da die Gefahr bestand, dass sich weitere Teile der Außenfassade lösen würden, wurde die Drehleiter der Ortsfeuerwehr Wathlingen nachalarmiert. Hier rückten drei Kameraden aus und konnten die Gebäudewand sicher aus dem Korb der Drehleiter untersuchen und bereits lockere Teile entfernen. Bei dieser Erkundung wurde festgestellt, dass sich die Klinkerwand der angrenzenden längsseitigen Außenwand verformte und es mehrere Risse im Mauerwerk gab. Um auch hier kein Risiko einzugehen, wurde der Absperrbereich vergrößert, die vorbeilaufende Kreisstraße halbseitig gesperrt, eine Umleitung eingerichtet und umfangreiche Kontrollen an der Wand mit Hilfe der Drehleiter durchgeführt. Durch die einsetzende Dunkelheit musste die gesamte Einsatzstelle umfangreich ausgeleuchtet und abgesichert werden. Um eine fachmännische Einschätzung der Lage zu erhalten, wurden mehrere Sachverständige (Bauingenieur, Architekt, Maurermeister) zur Einsatzstelle mitten in Nienhagen beordert. Von der Verwaltung der Samtgemeinde Wathlingen waren im gesamten Einsatzverlauf mehrere leitende Mitarbeiter, wie z. B. der allgemeine Verwaltungsvertreter des Samtgemeindebürgermeister, Stefan Hausknecht, sowie aber auch zwei Bauhof- und zwei Klärwerkmitarbeiter in den Einsatz eingebunden. Nach der Begutachtung durch die Fachleute, wurde eine Abstützung des betroffenen Bereiches der längsseitigen Gebäudewand empfohlen. Um diese umfangreiche technische Hilfeleistung bewältigen zu können, wurde erst einmal ein Fachberater des Technischen Hilfswerkes (THW) aus Celle angefordert, der wiederrum nach seiner Lageeinschätzung die benötigten Einheiten des THW alarmieren ließ. Hiernach rückten insgesamt 24 THW-Helfer mit sieben Fahrzeugen und mehreren Anhängern an. Unter ihnen waren auch ein Baufachberater des THW-Ortsverbandes aus Uelzen und Helfer und Geräte für spezielle Gebäudevermessung aus Achim. Die Drehleiter der Ortsfeuerwehr Wathlingen konnte aus dem Einsatz entlassen werden und stand nun wieder für eventuelle Folgeeinsätze zur Verfügung. Nachdem das THW mit seinen Arbeiten begonnen hatte, konnte der Einsatzleiter die meisten Feuerwehrleute aus dem Einsatz herauslösen, da die Ortsfeuerwehr Nienhagen an diesem Abend ihre jährliche Jahreshauptversammlung hatte. Insgesamt verblieben sechs Feuerwehrleute mit zwei Fahrzeugen an der Einsatzstelle. Immer wieder wurden die betroffenen Bereiche der Seitenwand durch die anwesenden Fachleute kontrolliert, bevor die Gerüst- und Holzabstützung durch die THW-Helfer aufgebaut werden konnte. Zwischenzeitlich stand auch zur Debatte, die gesamte Giebelseite abzustützen, welches ein großer zeitlicher, wie aber auch logistische Aufwand gewesen wäre. Hier konnten aber die Baufachberater Entwarnung geben, so dass bis auf eine großräumige Absperrung erst einmal kein weiteres Handeln der Einsatzkräfte erforderlich war. Für diese Absperrungen wurden vom Bauhof der Samtgemeinde Wathlingen Bauzäune durch die Mitarbeiter geholt und gemeinsam mit den Feuerwehrleuten aufgebaut. Die zwischenzeitlich alarmierten Mitarbeiter der Kreisstraßenmeisterei organisierten benötigtes Material, so dass nach dem Einsatzende eine halbseitige Sperrung der Kreisstraße an der Grundschule, sowie die komplette Sperrung der einen Einfahrt zum Jahnring, vorgenommen werden konnte. Gegen 23:30 Uhr waren alle Arbeiten an der Abstützvorrichtung durch die THW-Helfer abgeschlossen und die Verwaltungsmitarbeiter der Samtgemeinde Wathlingen konnten die Einsatzstelle vom THW und der Feuerwehr übernehmen. Nachdem auch die Straßenabsperrungen und das letzte Bauzaunelement aufgebaut waren, konnte dieser Einsatz um 00:15 Uhr als beendet gemeldet werden.
Während der Einsatz in Nienhagen noch voll in Gange war, wurde die Ortsfeuerwehr Wathlingen um 18:40 Uhr zu einem umgestürzten Baum in der Straße „Am Rehr“ alarmiert. Hier ist während immer wieder aufkommender Sturmböen eine ca. 12 Meter hohe Birke entwurzelt worden und diese fiel anschließend auf die Straße. Hierbei wurden zwei Gartenzäune beschädigt. Mit zwei Fahrzeuge und 12 Feuerwehrleute beseitigten das Hindernis und konnten nach ca. 30 Minuten wieder einrücken.
Text und Fotos: Olaf Rebmann, FB Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit
Foto 1: Mit Hilfe der Drehleiter der Ortsfeuerwehr Wathlingen wurden die betroffenen Außenfassaden der Grundschule in Nienhagen kontrolliert. Links ist der beschädigte Teil der Klinkerfassade gut zu sehen.
Foto 2: Helfer des THW aus Celle bauen gerade eine Gerüst- und Holzabstützung auf.
Foto 3: Diese Abstützung für die Außenfassade der Grundschule in Nienhagen musste durch das THW zur Sicherung nach einem Sturmschaden aufgebaut werden.
Foto 4: Die Feuerwehrleute der Ortsfeuerwehr Wathlingen mussten diesen auf die Fahrbahn gefallenen Baum zersägen und an die Seite räumen.