Letzter Einsatz

20.11.2024 - 09:51 Uhr
B2Y: Rauchentwicklung im Gebäude
Kantallee, Wathlingen

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144 Einsatzkräfte mussten drei Übungslagen abarbeiten

SG Horneburg, Lk Stade. Die Kreisfeuerwehrbereitschaft (KFB) des Landkreises Celle führte am Samstag, den 28. September, im Landkreis Stade ihre Jahresübung mit allen fünf Zügen, sowie den Einsatzleitwagen (ELW) aus Langlingen und Bergen durch.

Um 06:45 Uhr sammelten sich alle Feuerwehrleute mit ihren Fahrzeugen am Bereitschaftssammelplatz in Offen und von dort begann die Marschfahrt in den Landkreis Stade. Die Fahrt führte die Celler Kreisfeuerwehrbereitschaft durch die Landkreise Heidekreis und Harburg und nach einem kleinen Zwischenstopp erreichte der Marschverband den Bereitstellungsraum Veerenkamp in der Samtgemeinde Horneburg um 09:30 Uhr. Hier gab es nach der Ankunft erst einmal eine Kaffeepause. Der bereits am Vortag angereiste fünfte Zug (Logistik) der KFB Celle konnte hier die anrückenden Kräfte mit heißen Kaffee und Tee willkommen heißen.

Die Führung der Celler KFB wurde anschließend in das nicht weit entfernte Übungsgebiet geführt und durch die Bereitschaftsführer des Landkreises Stade, Hinrich Buuck (Süd) und Klaus Suhr (Nord), in die erste Übungslage eingewiesen. Bereitschaftsführer Thomas Strothmann und sein Stellvertreter Patrick Höfer ließen sofort den ELW 2 aufbauen und riefen zwei Züge in das Einsatzgebiet ab. Vor Ort sollte eine Brandmeldeanlage in einer Biogasanlage ausgelöst haben. Die erste Erkundung durch die anrückenden Kräfte ergab folgende Lage. In einem Technikraum der Biogasanlage brach ein Feuer aus und die Flammen drohten auf ein großes Strohlager und eine Scheune überzugreifen. Die hier eingesetzten Feuerwehrleute des dritten (Wasserförderung) und vierten (Wassertransport) Zuges der KFB Celle bauten umgehend eine ca. 700 Meter lange Wasserversorgung mit einer Doppel-B-Leitung und eine Riegelstellung mit mehreren C-Rohren auf. Mehrere Atemschutztrupps gingen zur Menschenrettung in den verrauchten Bereich und die schon völlig verqualmte Scheune vor.

Unterdessen wurden der zweite (Technische Hilfeleistung) und erste Zug (Wassertransport) unweit der Biogasanlage auf einem Gutshof zur Abarbeitung der nächsten Übungslage durch den Bereitschaftsführer eingesetzt. Auf dem Gut Daudick hat sich ein Betriebsunfall ereignet und ein Feuer in einer großen Scheune entwickelt. Hinter der Scheune ereignete sich zudem ein Verkehrsunfall mit zwei beteiligten Pkw’s und sechs verletzten Personen. Nach der Erkundung durch die beiden Zugführer kümmerte sich der TH-Zug um die Befreiung der in den Pkw’s eingeklemmten Personen. Mit hydraulischen Rettungsgeräten und sonstigen technischen Gerätschaften wurden die Personen aus ihren Zwangslagen befreit. Schwierig gestaltete sich die Rettung der Verletzten aus einem im Graben auf dem Dach liegenden Auto. Weiter wurde das umfangreiche Fachwissen der Feuerwehrleute benötigt, da eine Person unter einer Lkw-Transportmulde eingeklemmt war. Mit Hebekissen, Rüsthölzern und Büffelwinden wurde die verletzte Person befreit.

Der Feuerwehrleute des ersten Zuges konnten das Feuer in der Scheune schnell unter Kontrolle bringen. Auch hier gingen mehrere Atemschutztrupps zur Menschenrettung und Brandbekämpfung vor. Ein großer Mineralöltank in der betroffenen Scheune musste besonders geschützt und gekühlt werden. Nachdem diese umfangreichen Lagen auf dem Gutshof und auf der Biogasanlage abgearbeitet waren und die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wieder hergestellt wurde, konnten sich die Einsatzkräfte nur eine sehr kurze Pause gönnen.

Durch die Übungsleitung wurde ein sich entwickelnder Waldbrand in der Nähe des Gutshofes gemeldet und die Celler KFB wurde sofort dorthin verlegt. Umgehend wurden die Tanklöschfahrzeuge des 1. und 4. Zuges zur direkten Brandbekämpfung eingesetzt. Erschwerend kam hier hinzu, dass die Tanklöschfahrzeuge nicht direkt an die Einsatzstelle fahren konnten. Hier mussten mehrere Leitungen über ein Feld verlegt und mehrere C-Rohre eingesetzt werden. Um genügend Löschwasser an die Einsatzstelle zu bekommen, richteten die Züge einen Pendelverkehr mit den Tanklöschfahrzeugen ein und der dritte Zug baute eine Wasserversorgung aus einem offenen Gewässer auf und verlegte eine fast 700 Meter lange Doppel-B-Leitung zur Wasserübergabestelle. Ca. 20.000 m² Wald und Unterholz waren laut Übungsleitung betroffen und zum Ende dieser Lage waren 14 C-Rohre durch die Feuerwehrleute eingesetzt worden. Um 13:45 Uhr waren alle drei umfangreichen Übungslagen abgearbeitet und alle beteiligten Feuerwehrleute fuhren zur DLRG-Wache in Horneburg. Hier wurden alle an der Übung beteiligten Feuerwehrleute und Beobachter durch den fünften Zug der KFB Celle verpflegt, so dass Alle gestärkt die Heimreise antreten konnten.

Text und Fotos: Olaf Rebmann, Pressesprecher der Kreisfeuerwehr Celle

 

Foto1: Eng ging es bei der angenommenen Waldbrandbekämpfung während der diesjährigen Jahresübung der Kreisfeuerwehrbereitschaft Celle zu. Ein wichtiges Arbeitsgerät für die KFB Celle bei der Waldbrandbekämpfung sind die im ersten und vierten Zug integrierten wendigen Tanklöschfahrzeuge.

 

Foto2: Ein Atemschutztrupp erkundet eine verrauchte Scheune auf dem Gelände einer Biogasanlage.

 

Foto3: Mit mehreren C-Rohren wurde eine Riegelstellung zum Schutz eines Strohlagers aufgebaut.

 

Foto4: Mehrere Personen mussten durch die Feuerwehrleute aus dem Landkreis Celle gerettet werden.

 

Foto5: Unter einer Lkw-Lademulde war eine Person eingeklemmt und diese musste mit Rüsthölzern, Hebekissen und Büffelwinden durch die Einsatzkräfte befreit werden.

 

Foto6: Der zweite Zug der Kreisfeuerwehrbereitschaft Celle musste mit Hilfe von hydraulischen Rettungsgeräten mehrere Personen aus zwei verunfallten Autos retten.

 

Foto7: Lagebesprechung im Einsatzleitwagen 2 aus Bergen.

 

Foto8: Helfer des Deutschen Roten Kreuz aus dem fünften Zug versorgten die Einsatzkräfte und Übungsbeobachter zum Mittag in der DLRG-Wache in Horneburg.

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